Remise 1120

In Zusammenarbeit mit SORAVIA hat sich CMb.industries 2017 um die ehemalige Remise Wolfganggasse im 12. Bezirk beworben und den Zuschlag des Wohnfonds Wien erhalten. Im Zuge dessen wurde ein Nutzungskonzept erarbeitet sowie interimsmäßig die Geschäftsführung übernommen.

Auszüge aus dem Konzept

Am Areal Eichenstraße / Wolfganggasse entsteht ein florierendes Viertel, das sich durch einen hohen Grad an Urbanität auszeichnet. Hier werden neue Familiengeschichten geschrieben, was in das Neunutzungskonzept der Remise einfließen soll. Die Remise wandelt sich von der Transport-Drehscheibe zum kulturellen und kulinarischen Nahversorger als auch zum gemeinschaftlichen Aktivitäten-Hot-Spot. Die hohe Wohnungsdichte auf dem Areal bringt viele Menschen zusammen, daher sollte sich auch genügend Raum finden, um soziale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, einander zu treffen, kennenzulernen, Feste zu feiern – und das möglichst gemütlich und ohne großen organisatorischen Aufwand. Was in ländlichen Gegenden Grill-Abende bei Freunden, der Marktplatz im Zentrum, der Kirtag in der Ortsmitte sind, muss im städtischen Kontext neu interpretiert und in ein innovatives Konzept gegossen werden. Die Funktion einer Remise hat seit jeher mit dem Zusammenbringen von Menschen aus unterschiedlichen Richtungen und Lebenswelten zu tun. In einer Tram treffen Nationen, Kulturen und Biografien willkürlich aufeinander. Hier kann Neues, Unerwartetes entstehen. Das neue Nutzungskonzept greift diese Funktion und fügt es in den neuen Kontext, der auf dem Areal Eichenstraße/Wolfganggasse entsteht. Die Remise bietet künftig eine öffentlich zugängliche Mischung aus Marktplatz, servicierter Grillmöglichkeit, Kinderspielplatz, modularer Kulturebene inklusive Bühne und Ausstellungsmöglichkeiten sowie kleiner kulinarischer Pop-up Versorgung.

Grätzelzentrum

Die Remise als Grätzelzentrum zielt auf die Bewohnerinnen und Bewohner des umliegenden Wohngebiets und des gründerzeitlichen Meidlings ab. An einem Hauptplatz des neuen Wohnviertels gelegen, interpretiert sie das traditionelle Triumvirat Kirche-Brunnen-Wirt des mitteleuropäischen Dorfzentrums neu und bietet modernisierte Angebote für Leib und Seele. Durch eine abwechslungsreiche Bespielung der Remise und eine starke Einbeziehung des umgebenden Platzes soll das Grätzelleben ein Zentrum bekommen.

Hauptplatznutzung

Ein entscheidender Faktor im Erfolg der Remise wird die Einbeziehung der Freiflächen rund um das Gebäude sein. Nur durch die Etablierung einer lebendigen Schnittstelle zwischen innerer Nutzung und dem öffentlichen Leben am Platz wird eine erfolgreiche Bespielung möglich sein. Dementsprechend ist eine Nutzung des Vorfeldes als Schanigarten, Erweiterung des Spielplatzes und als Teil der Kulturveranstaltungen entscheidend für den Erfolg des Projekts. Darüber hinaus muss der guten Erreichbarkeit mit dem Fahrrad Rechnung getragen und entsprechende Abstellplätze müssen geschaffen werden.

Auswirkungen auf die Umgebung

Ähnlich dem traditionellen Dorfzentrum hat die Remise den Effekt, das Miteinander der Anwohnenden zu unterstützen, einen Kontext für Kommunikation zu bieten und so die allgemeine Wohnqualität zu fördern. Darüber hinaus bespielt sie eine andernfalls problematische Zone entlang der Eichenstraße und sorgt damit für soziale Sicherheit, die Reduktion von Angsträumen und erhöhtes Wohlbefinden nicht nur der Nutzenden sondern auch der Passantinnen und Passanten. Aufgrund des Fokus auf die lokale Bevölkerung sind die verkehrstechnischen Auswirkungen der Remise gering. Eine Veranstaltungsgröße von maximal 240 Personen in der KulturRemise sollte für das Gebiet keine relevante Belastung darstellen. Die Lärmbelastung durch die Gastronomie und Veranstaltungen wird durch entsprechende bauliche Ertüchtigung der Remisenhülle auf das Mindeste reduziert.

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