In den 1980er-Jahren plante die damalige voestalpine in Linz eine Traun-Brücke vom Stahlwerk zu den Weikerlseen, um sich dort der Schlacke aus der Stahlproduktion zu entledigen. Der Bau hatte bereits gestartet, als massive Proteste von Umweltorganisationen dies noch in letzter Minute verhinderten und das Vorhaben gestoppt wurde.
Die Weikerlseen sind heute Naturschutzgebiet. Die Stümpfe der Brückenpfeiler ragen allerdings immer noch wie Prothesen empor und sind für die hiesige Bevölkerung Symbol verfehlter und eigennütziger Industriepolitik. Zu guter Letzt wird grüner Stahl über die Betonpfeiler wachsen. Die Säulen tragen die Vision einer nachhaltig-ausgerichteten voestalpine über den Fluss.

Einen Schritt voraus gedacht
Die voestalpine zählt zu den grünsten und modernsten Stahlwerken der Welt und verstärkt ihre Ambitionen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung weiter. Dieser Ort kann nun zum Sinnbild für nachhaltiges Wirtschaften und ressourcenschonende Produktion durch Technologie werden: Mit einem zukunftsweisenden Bauwerk des Star-Architekten Wolf P. Prix, gefertigt aus CO2-neutralem Stahl, entsteht im Linzer Süden ein Bridge Technologies Lab, das in dieser Form weltweit einzigartig ist.
Der beliebte Spazier- und Radweg erhält somit eine Attraktion, die Besucher- sowie Bewohner:innen der Stahlstadt auf eine Reise durch die Themen- und Spannungsfelder Stahlproduktion und Umweltschutz einlädt und gleichsam dem Konzern einen Innovationsort bietet, der eine ideale Ergänzung zur voestalpine Stahlwelt darstellt.

Markenerlebnis und disruptive Innovation
Das Bridge Technologies Lab lässt sich multifunktional nutzen. Einerseits steht der Hub der voestalpine für interne Workshops, Events und Führungen zur Verfügung, andererseits kann er ideal touristisch genutzt werden und präsentiert die voestalpine als Markenerlebnis. Als Schaffensraum außerhalb des Konzerns schafft der Ort eine Atmosphäre für disruptive Innovation.
Raumprogramm
Die Architektur des Gebäudes ist dem Wellengang der Traun nachempfunden. Der Brückenpfeiler am Ufer soll als Foyer und Terrasse dienen. Eine schmale Brücke verbindet ihn mit dem Stumpf, der im Wasser verankert ist und auf dem das Hauptgebäude thront. Dort finden sich eine großzügige Ausstellungsfläche sowie Büro- oder Wohnraum mit besonderem Ambiente.




